Tabuthema Menstruation – Unser Besuch 2024

Beim Besuch des Projektleiters und Anwalts Herrn Cyrilraj stellten wir fest, dass alles perfekt organisiert ist. Im Lager befinden sich derzeit 2.600 Sets Stoffbinden, die in den nächsten 4-5 Wochen aufgebraucht sein werden. Die dreiteiligen Aufklärungsseminare mit ausgebildeten Seminarleiterinnen finden weiterhin statt.

Das Projekt ist sehr gut angelaufen. Anfangs musste Herr Cyrilraj bei den Schulen um Termine bitten und die Seminare nach Schulschluss durchführen. Inzwischen finden die Seminare auf Wunsch der Schulleitungen während der Schulzeit statt. Die Warteliste der Schulen, Dörfer und Teeplantagen ist lang geworden.

Durch die Initiative „unserer“ Seminarleiterinnen entstanden Frauengruppen von 18-25 Frauen, die nun die meisten Vorarbeiten leisten, sodass die Seminarleiterinnen nur noch die Seminare durchführen müssen. Netzwerke sind entstanden, in denen die Frauengruppen zusammenbleiben und besprechen, wie sie der Gemeinschaft helfen können. Zum Beispiel unterstützen sie sich gegenseitig mit Kleidung bei Geburten und nutzen ihre Kontakte, um sich auch mit anderen Gruppen auszutauschen.

Wir besuchten zwei verschiedene Frauengruppen in abgelegenen Teeplantagen. Die Fahrten sind teils abenteuerlich, da die Dörfer nur mit dem Threewheeler erreichbar sind. Für Autos sind die Straßen zu schlecht. Die Frauen erwarten uns bereits und berichten, dass diese Seminare für sie sehr wichtig sind. In diesen Dörfern können sich die Frauen keine Hygieneartikel leisten, erst recht nicht, wenn 2-3 Mädchen in der Familie sind. Sie warten dringend auf die Aufklärungsseminare und den Verkauf von Monatsbinden.

Zu unserem Erstaunen trafen wir in dieser abgelegenen Gegend die Leiterin einer Frauengruppe, eine Politikwissenschaftlerin. Sie teilte uns mit, dass die gegründeten Frauengruppen planen, auch andere Seminare, wie Kinderrechte und Frauenrechte, zu organisieren. Was „unsere“ Seminarleiterinnen geleistet haben, ist großartig. In der ganzen Region schließen sich die Frauen zusammen und helfen sich gegenseitig!

Besuch beim Fortbildungskurs der Ausbildnerinnen